Romanische Plastik/ Romanische
Skulptur
In der Kunst fanden Werke, die sich aus dem Relief
herleiteten eine große Aufwertung. Besonders an den Kapitellen, mit denen
die Säulen der Kreuzgänge geschmückt waren, wurden biblische Szenen
dargestellt.
In der karolingischen Zeit
wurden hauptsächlich Kleinplastiken aus Elfenbein geschnitzt.
Größeren Skulpturen, meist erst ab dem 11. Jahrhundert, blieben
größtenteils Reliefs oder sind mit einer Fläche verbunden. Die
Plastik war in erster Linie Architekturelement - zum Beispiel auch an
den Portalen, besonders in Frankreich. In Deutschland überwogen die
Innendekorationen wie Taufsteine oder Chorschranken. Besonders
beliebt waren die Tympanonreliefs und die Gewänderfiguren an den
Portalen der Kirchen. Letztere dienten als Vorlagen für die gotische
Gebäudeplastik. Neben den Steinfiguren gab es eine wohl größere Menge
an Holzskulpturen. Ebenfalls aus diesem Material wurden Kruzifixe und
Marienstatuen gefertigt.
Die bereits hochentwickelte Bronzeplastik sah man an Kirchentüren oder
in Form von Taufbecken und Kruzifixen, Kirchengegenständen und
Grabplatten. Die ebenfalls hohe Goldschmiedekunst widmete sich der
Gestaltung kleinerer Schmuckstücke und Verzierungen.
|
Romanische Malerei
Besonders die Buchmalerei
erfuhr in der Romanik eine Blütezeit. Einige dieser Kunstwerke sind uns
noch heute erhalten. Leider blieb kein einziger Zyklus der
Heiligenlegende, mit denen u.a. die Kircheninnenräume ausgemalt wurden,
vollständig erhalten. Die Fresken wurden in späterer Zeit übermalt
oder durch Witterungseinflüsse zerstört. Szenen aus dem Alten und dem
Neuen Testament waren ebenso populär. Die Fresken wirken strenger als
die der vorherigen Jahrhunderte.
In Italien entstanden aus der byzantinischen Tradition zusätzlich
Mosaiken. Auch die ersten Glasmalereien stammen aus romanischer Zeit.
|
Buchmalerei aus
Godesalc-Evangelistar, Aachen, Palastschule. Majestas Domini. 783
Paris, Bibl. Nat.
|
Soissons,
Evangeliar St. Médard.
Aachen, Palastschule. Evangelist Johannes. Um 800, Paris, Bibl.Nat.
|
Buchmalerei aus dem
Perikopenbuch Heinrichs II.
Um 1010.
München, Staatsbibliothek
|
Zierbuchstabe aus
"Moralia in Job",
Um 1100. Dijon,
Bibliothèque Municipale |